Rossmann-Besuch: „FH Westküste nach 25 Jahren unverzichtbar für den Innovationsstandort Schleswig-Holstein“

Der Anfang für die FH Westküste war wirklich nicht einfach. Ich erinnere mich noch allzu gut an die damaligen Kämpfe im Plenum des Landtages wie in der Hochschullandschaft in Schleswig-Holstein, die nötig waren, um die Neugründung einer Fachhochschule im Landkreis Dithmarschen durchzusetzen. Gerade die CDU hatte uns da im Landtag einige Steine in den Weg gelegt, nachdem die Entwicklungen in der Wissenschaft von den Konservativen vollkommen verschlafen wurden. Ich war damals Sprecher der SPD-Landtagsfraktion für Bildungs- und Wissenschaftsfragen und erleichtert, als die Fachhochschule Westküste 1993 ihre Tore für die ersten 66 Studenten öffnete, die sich auf die Studiengänge Betriebswirtschaftslehre, Elektrotechnik und Maschinenbau verteilten.

Umso mehr habe ich mich nun gefreut, als die FH Westküste in Heide vor einigen Wochen ihr 25-jähriges Bestehen feiern konnte. Heute ist sie aus der Region gar nicht mehr wegzudenken, ist sie doch mittlerweile Lern- und Ausbildungsort für knapp 2.000 Studenten und Studentinnen der Fachbereiche Wirtschaft und Technik. Dass ursprünglich lediglich 1.000 Studierende geplant waren, gibt Aufschluss darüber, wie gut das Bildungsangebot hier angenommen wird. Mit 180 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die FH darüber hinaus zu einem wichtigen Arbeitgeber für die Region geworden.

Mit nun 25 Jahren präsentiert sich die FH Westküste als eine noch sehr junge, aber auch sehr moderne Hochschule. Das gilt sowohl für die Ausstattung als auch für hochinnovative Studiengänge. Die praxisbezogene Lehre zeichnet sich hier durch eine enge Zusammenarbeit mit regionalen Wirtschaftspartnern aus. Auch die zahlreichen nationalen wie internationalen Beziehungen haben dazu beigetragen, dass sich an der Westküste ein großes Innovationsnetzwerk bilden konnte. Besonders interessant ist in diesem Kontext sicher die Partnerschaft mit der chinesischen Zhejiang University of Science and Technology.

Bei meinem nachgeholten Jubiläums-Gespräch konnte ich dem Hochschul-Präsidenten Prof. Dr. Hanno Kirsch meinen Glückwunsch für diese erfolgreiche Entwicklung aussprechen. Er hat mir zu diesem Anlass einen vielversprechenden Ausblick in die Zukunft geben können: Das Deutsche Institut für Tourismusforschung ist bereits beschlossen, ein Institut für Digitalisierung soll noch kommen.

Die Förderung eines weiteren vielversprechenden Projekts wurde kürzlich von der schleswig-holsteinischen Landesregierung bewilligt: 3,2 Millionen Euro aus Landes- und EU-Mitteln stehen für den Aufbau des Transfer- und Forschungszentrums „Campus 100“ bereit. Dieses Projekt wird die erneuerbaren Energien vor Ort stärken und die Energiewende begleiten. Ein wichtiger Schritt, denn Schleswig-Holstein hat zweifelsohne ein großes Potential in der Branche der Energiewirtschaft. Um dieses auch abrufen zu können, ist eine leistungsfähige Infrastruktur elementar. Die Fachhochschule Westküste ist da aktiv dabei und in der Region vorneweg. Das ist wirklich eine großartige Entwicklung und ein schöner Erfolg für alle Beteiligten und die Hochschule insbesondere.

Ernst Dieter Rossmann